Ayurvedisches Apfel-Zwiebel-Chutney
Ich wage mich jetzt mal gaaanz weit aus dem Fenster wenn ich behaupte, dass wirklich jeder von euch den indischen Klassiker Mango-Chutney kennt! Chutneys kennen wir traditionell aus der indischen Küche und auch bei der ayurvedischen Ernährung sind diese nicht wegzudenken (Ayurveda verbinden die meisten ja auch mit der indischen Kultur und Küche). Ein Chutney ist eine würzige, teils süß-saure, mitunter auch scharf-pikante marmeladenartige Sauce, die man eigentlich zu jeden Essen dazu servieren kann.
Ein gutes Chutney vereint alle 6 Rasas (Geschmacksrichtungen), über die ich hier ja schon mehrfach geschrieben habe. Im Ayurveda sagt man, dass uns eine Mahlzeit vollkommen befriedigen soll, also das man sich nach dem Essen glücklich, zufrieden und voller Energie fühlt. Wie schafft man das? In dem man eine Mahlzeit so zubereitet, dass alle 6 Geschmacksrichtungen vorhanden sind, denn alle wichtigen Nährstoffe sind einem Geschmack zugeordnet. Wenn man nun bei einer Mahlzeit alle Geschmacksrichtungen zu sich nimmt, empfindet der Körper keinen Mangel.
Das kommt bei unserer einheimischen Küche gelinde gesagt sehr selten vor und darum sind Chutneys ein guter Trick, um sein Essen aufzupeppen. Bei meinem ayurvedischen Weihnachtsmenü durfte darum ein leckeres, süß-saures Chutney nicht fehlen! Weil der Klassiker Mango-Chutney aber echt langweilig ist, habe ich eine leckere Version mit Apfel und Zwiebel für euch. Die ist auch noch saisonal und regional, denn die beiden Hauptzutaten bekommt ihr jetzt frisch aus heimischen Anbau.
Ein leckeres und ausgewogenes Chutney zu machen ist einfacher als man denkt, wenn man sich an ein paar Grundregeln hält:
- Die Basiszutaten: ihr könnt alle Obst- und Gemüsesorten zu Chutney verarbeiten, am besten die, die gerade Saison haben und reif geerntet werden. So haben Obst und Gemüse die meisten Nährstoffe und sind am aromatischsten.
- Gewürze: da alle 6 Geschmacksrichtungen enthalten sein sollen, sind in Chutneys oft viele Gewürze drin. In meinem Chutney sind das Ingwer, Chili, Kardamom, Kurkuma, Salz und Zimt.
- Süße und Säure: zwei sehr wichtige Bestandteile eines guten Chutneys sind Säure, z.B. aus Zitronen oder Limetten, und Süße. Die Süße kommt oft schon aus dem Obst oder Gemüse, aber zusätzlich kann man sein Chutney mit Honig, Ahornsirup, Kokosblütenzucker o. Ä. abrunden.
- Die Zubereitung: die Zubereitung eines Chutneys folgt einer bestimmten Reihenfolge, wie eigentlich immer beim ayurvedischen Kochen!
- Zuerst dünstet man die Scharfen Bestandteile wie Chili oder Ingwer in Ghee an.
- Danach werden die Gewürze im Ghee mit angeschwitzt, bis alles herrlich duftet.
- Jetzt erst kommen Obst und/oder Gemüse dazu, auch das wird kurz angeschwitzt.
- Alles wird dann mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit abgelöscht und köchelt 20 Minuten vor sich hin.
- Am Ende kommen Säure und Süße aus Honig, Ahornsirup u. Ä. dazu, um alles abzurunden.
- Wollt ihr Kräuter in eurem Chutney haben, kommen auch diese erst am Ende dazu.
Eurer Fantasie sind bei den Zutaten keine Grenzen gesetzt. Ich mag Chutneys aus Obst super gerne, aber auch ein Zucchini-Tomaten oder Kürbis-Ingwer Chutney sind garantiert super lecker! Vom Chutney braucht ihr übrigens nicht mehr als 1-2 Esslöffel, um ein Gericht abzurunden. Da ich immer gleich eine größere Menge koche, habe ich gleich ein paar Gläser übrig um diese an Weihnachten zu verschenken. Über etwas selbstgemachtes aus der Küche freut sich schließlich jeder!
Ayurvedisches Apfel-Zwiebel-Chutney
laktosefrei, zuckerfrei, ayurvedisch, glutenfrei
Zutaten
- 2 EL Ghee
- 3 cm frischer Ingwer
- 1 Chilischote
- 1 TL Kurkuma
- 1/4 TL Kardamom
- 1/2 TL Zimt
- 1/2 TL Salz
- 6 große Äpfel
- 3 große Zwiebeln
- 2 EL Apfelessig
- 100 ml Wasser
- 3 EL Ahornsirup
- 2 EL Zitronensaft
Anleitungen
Zuerst den Ingwer schälen und mit der Chilischote fein hacken. Danach schält und entkernt ihr die Äpfel und schneidet diese in kleine Würfel. Jetzt schält ihr die Zwiebeln und schneidet auch diese in kleine Würfel.
In einem Topf das Ghee erhitzen und Ingwer und Chili darin 1-2 Minuten andünsten. Danach kommen die Gewürze Kardamom, Kurkuma und Zimt dazu und werden eine weitere Minute angedünstet.
Als nächstes die Zwiebel dazugeben und auch diese 2-5 Minuten in den Gewürzen anrösten. Jetzt die Äpfel, 2 EL Apfelessig und 100 ml Wasser dazugeben. Bei geschlossenem Deckel und unter gelegentlichen Rühren 20 Minuten bei schwacher Hitze köcheln lassen.
Wenn alles schön eingekocht und das Obst weich ist, schmeckt ihr alles mit Zitronensaft, Salz und Ahornsirup ab. Wenn ihr mögt, könnt ihr mit dem Pürierstab einen Teil des Chutneys pürieren, damit die Konsistenz noch cremiger wird.
Füllt das noch heiße Chutney jetzt in eure abgekochten Schraubgläser und stellt diese mit umgedreht, also auf dem Deckel stehend, zum auskühlen beiseite.
Rezept-Anmerkungen
Das Chuntey hält sich in euren Gläsern, wenn sie gut abgekocht und verschlossen sind, mehrere Monate. Wenn es offen ist, solltet ihr es schnell verbrauchen. Im Kühlschrank bleibt es aber auch 1-2 Wochen frisch.
Um euch Zeit am Weihnachtsabend zu sparen, bereitet das Chutney einfach schon ein paar Tage vorher zu und serviert dieses dann einfach zum Hauptgang.
das auf den Kopf stellen ist absolut unnötig und bringt gar nichts. außer vollgekleckerter Deckel