Ayurvedisches Kitchari: Ayurveda Special im Januar
In meinem Ayurveda Special im Januar will ich euch zeigen, wie einfach ihr gesund durch die Winterzeit kommen könnt! Einen Geheimtipp habe ich euch letzte Woche schon in meinem Beitrag zum Immun-Booster-Saft verraten. Aber es gibt noch so viel mehr, was wir jetzt machen können um unseren Körper, unsere Verdauung (Agni) und unser Wohlbefinden zu stärken. Bis Ende Februar sind wir noch in der Jahreszeit, in der das Vata-Dosha vorherrschend ist. Das bedeutet, dass nicht nur die Natur, sondern auch unser Körper in gewisser Weise in den „Winterschlaf“ fällt. Unser Stoffwechsel verlangsamt sich durch den Einfluss von Vata und die energiespeichernden- und aufbauenden Funktionen laufen – durch das sich langsam ansammelnden Kapha-Doshas – gerade mit Volldampf.
Viele von uns kennen das als den berühmten Winterspeck, der jetzt besonders hartnäckig auf unseren Hüften und am Bauch sitzt und der auch durch Sport und „Diät“ nicht weichen will. Das liegt daran, dass unser Körper diese Depots jetzt, wo es kalt, windig und ungemütlich draußen ist, nicht hergeben will. Das macht er, weil er uns evolutionär gesehen vor Kälte und Auszehrung schützen will. Noch vor ein (paar) hundert Jahren hatten nicht alle Teile der Bevölkerung im Winter genug zu essen, es gab keine Heizungen die man einfach andrehen konnte, damit es warm wird. Der Körper musste sich also mit „Winterspeck“ schützen.
Mit Wärme den Stoffwechsel anregen
Leider hat unserem Stoffwechsel aber niemand gesagt, dass wir heute keinen Hunger mehr leiden müssen und einfach die Heizung anmachen können, wenn uns kalt ist! Wenn man das energiespeichernde Prinzip aber einmal verstanden hat, kann man sich jetzt trotzdem gesund und fit halten. Das wichtigste im Moment ist, dass wir unserem Bedürfnis nach, Ruhe, Schlaf und vor allem Wärme nachgehen.
Mit Wärme meine ich aber nicht nur die kuschelige Decke, in die Ihr euch auf dem Sofa einwickelt, sondern auch warme Nahrungsmittel. Warmes Essen und Getränke sind im Winter super wichtig, um unser Agni – unser inneres Feuer – und die Stoffwechselaktivität anzuregen. Wie kann das Konkret aussehen?
- Über den Tag verteilt warmes, abgekochtes Wasser, Kräuter- oder Ingwertee trinken. Damit halten wir Vata in Schach und helfen dem Körper gleichzeitig, Giftstoffe und sich ansammelndes Ama abzubauen. Als Ama werden Stoffwechselrückstände bezeichnet, die nicht vollständig abgebaut werden und sich dann mit deinen Doshas, Körperkanälen und -gewebe verbinden. Ama gilt als hochgradig patologisch, also Krankheitsverursachend!
- Warme und gekochte Mahlzeiten essen. Auf Rohkost komplett verzichten!
- Alle Lebensmittel, die eine regenerative und erneuernde Wirkung haben sollten jetzt besonders oft auf eurem Speiseplan stehen. Diese zeichnen sich durch einen süßen oder salzigen Geschmack und schwere und ölige Eigenschaften aus.
- gönne dir viel Ruhe und vermeide Fastenkuren und Diäten.
- verwöhne dich mit warmen Ölmassagen, zum Beispiel mit warmen Sesamöl und zieh dich warm genug an
Empfehlenswerte Lebensmittel im Winter
Zu den Lebensmitteln, die die oben beschriebenen Eigenschaften besitzen zählen zum Beipsiel Milch, Ghee, Trockenfrüchte und Nüsse. Zusätzlich könnt ihr auch fermentierte Lebensmittel essen. Diese helfen jetzt dabei, die schwereren Mahlzeiten, die typisch für den Winter sind, besser verdaulich zu machen. Fermentierte Nahrungsmittel sind außerdem gut für eine gesunde Darmflora und ein stabiles Immunsystem. Wenn es dem Darm gut geht, fühlen wir uns auch besser!
Weitere empfehlenswerte Nahrungsmittel sind: Reis, Weizen, Datteln, Rosinen, Cashewnüsse, Mandeln, Mango, Feigen, Äpfel (gedünstet), Knoblauch, Safran, Zwiebel, Milch, Honig, Eier. Gewürze, die jetzt auf keinen Fall fehlen sollten sind: Zimt, Kardamom, Ingwer, Muskatnuss, Anis und Schwarzkümmel.
Ein Gericht, welches ich im Winter sehr oft koche und das dir und deinem Stoffwechsel jetzt besonders gut tut ist Kitchari! Ein Kitchari ist ein leicht verdaulicher Eintopf aus Reis, Hülsenfrüchten und Gemüse. Damit kannst du dein Agni stärken, deine Doshas ausbalancieren und deinen Körper „entsäuern“. Du kannst es ganz auf deine individuellen Bedürfnisse und Beschwerden abstimmen. Darum gibt es – wie immer in der ayurvedischen Küche – nicht das EINE Rezept, sondern unglaublich viele Varianten. Die Grundlage bilden aber immer Basmatireis und Mungbohnen, welche für alle Doshas gut verträglich sind.
Was macht Kitchari so gesund?
Gerade für Vegetarier oder Veganer ist dieses Gericht eine super Quelle für hochwertiges, pflanzliches Eiweiß, durch die Kombination aus Reis und Hülsenfrüchten. Diese werden vor dem Kochen kurz in Ghee und Gewürzen angeröstet, was dabei hilft, die enthaltenen Nährstoffe besser aufzuschlüsseln. In jedem Kitchari ist außerdem Gemüse enthalten, das im besten Fall einen süßen und bitteren Geschmack hat. Das wirkt basisch, also entsäuernd auf unseren Körper und vielen die zusätzlichen Ballaststoffe sind gut für eine gesunde Verdauung. Die verwendeten Gewürze wie Asafoetida (Hing), Ingwer und Kreuzkümmel stärken Agni, Ghee sorgt für die bessere Nährstoffaufnahme. Kitchari enthält alle sechs Rasa (Geschmacksrichtungen), was das Essen besser bekömmlich und ausgleichend macht.
In meinem Kitchari habe ich neben Basmatireis und Mung Dal (halbe, geschälte Mungbohnen) Zucchini, Karotten und Fenchel als Gemüse benutzt. Diese drei Gemüsesorten sind Vata-ausgleichend, was jetzt im Winter besonders wichtig ist. Die verwendeten Gewürze sind außerdem gut, um ein Pitta-Ungleichgewicht auszugleichen: frischer Ingwer, Kreuzkümmel, Koriander und Kurkuma. Abgeschmeckt wird das Kitchari dann mit Zitronensaft und frischem Koriander.

Ayurvedisches Kitchari
vegetarisch, glutenfrei, laktosefrei, ayurveda
Zutaten
- 100 Gramm Basmatireis
- 100 Gramm Mung Dal halbierte, geschählte Mungbohnen
- 1 kleine Zucchini
- 1 Karotte
- 1/2 Fenchel
- 1 EL Ghee
- 1 Stück Ingwer Daumengroß
- 1 TL Kreuzkümmel
- 1 TL Koriander gemahlen
- 1 TL Kurkuma
- 1 TL Salz
- 750 ml Wasser
- 1/2 Zitrone
- 1/2 Bund Koriander frisch
Anleitungen
Reis und Mung Dal unter fließendem Wasser abspülen und abtropfen lassen. Das Gemüse waschen und in kleine Würfel (0,5 x 0,5 cm) schneiden oder fein hacken. Den Ingwer schälen und fein hacken oder reiben.
Ghee in einem Topf erhitzen. Gewürze (außer Salz) und Ingwer darin anrösten, bis es herrlich duftet. Jetzt Reis und Mung Dal dazugeben und alles für 1 Minute anrösten. Die Temperatur ggf. schon etwas runterdrehen. Es sollte nichts anbrennen!
Nach 1 Minute das Gemüse in den Topf geben und alles mit 750 ml Wasser ablöschen. Alles gut umrühren und sobald es kocht, die Temperatur auf niedrigste Stufe stellen und das Kitchari für 40 Minuten leicht köcheln lassen. Ab jetzt nicht mehr umrühren.
Nach den 40 Minuten sollte alles Wasser verkocht sein und Reis und Dal schön weich. Am Schluss mit dem Saft von einer halben Zitrone und wenn nötig noch mit Salz und etwas Pfeffer abschmecken. Den Koriander grob hacken und vor dem Servieren unterrühren.
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Hallo Jana.
Habe vorhin dein Kitchari Rezept gekocht.
Hatte einen langen Tag bisher – das essen hat mich wirklich positiv überrascht. Es hat mich irgendwie am die leichte Küche bei meiner Yogalehrer Ausbildung auf Bali erinnert.
Nach den Wochen dort war das erste Stück Schokolade eine riesen Zuckerbombe an die sich meine geschmacksnerven wieder rantasten mussten.
Nun ist die Ausbildung schon etwas her und dank dem leckeren Rezept hab ich wieder gemerkt wie lecker und zufrieden ein so leichtes Gericht macht.
Viel zu gezuckert und gesalzen ist oft die Küche bei mir daheim.
Ich kochen zwar nicht mit viel Zucker oder Salz. Doch irgendwie schleicht sich durch andere Lebensmittel doch immer was rein.
Ich bin sehr begeistert und werde noch weitere Rezepte testen um einfach mal wieder etwas gesünder und vollwertiger zu essen.
Vielen lieben Dank für diesen schönen Blog.
Liebe Grüsse Simone
Liebe Simone,
was für schöne Worte! Es freu mich wirklich sehr, dass dir mein Gericht so gut geschmeckt hat und du dich dabei an deine Yoga Ausbildung erinnern konntest! Gutes Essen muss einfach nicht immer kompliziert und aufwändig sein. Das merke auch ich jeden Tag! Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß beim nachkochen und auf meinem Blog <3
Liebe Grüße,
Jana