Cremiger Frühstücksporridge
Es wird mal wieder Zeit für ein Frühstücksrezept, findet ihr nicht? Spätestens im Herbst, wenn es am Morgen nur noch um die 0 Grad hat und man draußen den ersten zarten Frost auf den Häuserdächern und Autoscheiben sehen kann, habe ich wieder richtig Lust auf einen leckeren, cremigen Porridge. Ihr habt hier auf dem Blog bereits mehrere Rezepte für Porridge, aber ich finde, aller guten Dinge sind mindestens vier und daher bekommt ihr nun einfach noch eines!
Meiner Meinung nach ist Porridge einfach das leckerste Frühstück. Ich weiß, viele von euch mögen mir jetzt widersprechen und ich kann euch total verstehen. Hättet ihr mir vor 10 Jahren Porridge zum Frühstück serviert, wäre ich angeekelt weggelaufen. Meine Porridge-Erfahrungen als Kind sind quasi nicht vorhanden. Sowas gab es bei uns nie zum Frühstück. Ich erinnere mich aber noch an das erste Mal, als ich von so etwas wie Porridge gehört habe. Ich muss damals etwa 10 oder 11 Jahre alt gewesen sein. Meine Freundinnen waren zu Besuch und eine davon wollte sich Nachmittags um 15 Uhr Haferschleim kochen. Es sah für mich damals genauso schlimm aus wie es sich anhörte. Denn sind wir mal ehrlich, wer findet schon etwas lecker, dass das Wort „Schleim“ beinhaltet? Nun, neugierig wie ich bin probierte ich trotzdem und es war eine fade und wirklich schleimige Erfahrung.
Meine Porridge-Erweckung hatte ich dann im Studium, wo ich in den kalten, eisigen Wintern an der Ostsee (ja am Meer kann es kalt und frostig werden!) unbedingt ein warmes Frühstück wollte. Unweigerlich bin ich natürlich wieder auf Porridge gekommen, hatte aber zum Glück ein Rezept gefunden, welches mit Süßmitteln, Gewürzen und Obst hantierte. Die Porridge-Liebe war geboren. Er war herzhaft und süß zugleich, gehaltvoll, seidig-cremig und wärmte mich durch und durch. Ein perfektes Gegengift für trübe, neblige und eiskalte Herbst- und Wintermorgende. Nach einem Porridge kann der Tag nur besser werden!
Eine zeitlang habe ich immer meinen ayurvedischen Porridge mit Kurkuma und Ingwer gegessen. Im Moment liebe ich meinen Porridge wenig gewürzt, mit wenig Toppings, mit angerösteten Haferflocken (echt eine Offenbarung!) und mit Zucker und Zimt. Das erinnert mich immer an meine Kindheit zurück, als ich mir auf meinen heißen Grießbrei oder Milchreis Löffelweise Zucker-Zimt geschaufelt habe. Wenn dann der Zucker auf dem heißen Essen schmolz, blieb ein süßer See aus Zimt zurück, den ich mit Vorliebe von oben abgegessen habe, nur um mir dann wieder Zimt und Zucker darauf zu streuen. Ich fand es als Kind schon köstlich und daran hat sich bis heute nichts geändert. Mal abgesehen davon, dass ich mittlerweile Kokosblütenzucker nehme und nur noch ein bis zwei Teelöffel statt fünf bis sechs Esslöffeln, haha! Aber nach wie vor liebe ich den süßen See aus Zimt auf meinem Porridge. Leckerer kann für mich die Vorweihnachtszeit nicht sein.
Und nun kommen wir mal zu meiner weiteren Entdeckung: gerösteten Haferflocken. Bisher habe ich mir die Mühe nie gemacht, meine Haferflocken vor dem Kochen noch anzurösten, aber es ist köstlich und ich will es nie wieder anders machen! Durch das anrösten bekommt der Porridge eine herrliche, herzhafte Note. Es schmeckt einfach voller, nussiger und besser und dauert wirklich nur 2 Minuten länger. Der Aufwand lohnt sich also. Noch ein paar Nüsse mit anrösten und ihr bekommt eine noch leckerere Porridgevariante! Es schmeckt einfach wunderbar nach Winter und stärkt die Nerven und macht euch fit für den Tag.
Cremiger Frühstücksporridge
Zutaten
- 1 Tasse zarte Haferflocken Größe: Kaffeebecher
- 1/2 Tasse Nüsse z.B. Walnüsse, Mandeln, Haselnüsse
- 3 Tassen Pflanzendrink
- 1/2 TL Kardamom
- 1 Prise Salz
- 1 TL Ghee
- 1 EL Kokosblütenzucker
- 1/2 EL Zimt
- Obst nach Wahl
Anleitungen
Dei Nüsse grob haken und zur Seite stellen. Die Haferflocken in einem Topf auf mittlerer Stufe unter rühren anrösten, bis sie eine bräunliche Farbe bekommen. Dann die gehakten Nüsse dazugeben und nochmals 1-2 Minuten unter rühren anrösten. Es darf nichts verbrennen!
Nun die Flüssigkeit, Kardamom und eine Prise Salz in den Topf geben und unter Rühren so lange köcheln lassen, bis der Porridge schön cremig wird. Einen TL Ghee unterrühren. Den Topf vom Herd nehmen und zugedeckt 5 Minuten ruhen lassen.
Zimt und Zucker in einer kleinen Schale mischen. Wenn ihr Obst zu eurem Porridge esst, dann dünstet dieses jetzt in einer Pfanne für 2-3 Minuten mit Ghee an.
Den Porridge nochmal umrühren und auf zwei Schüsseln verteilen. Mit Zimt und Zucker bestreuen und eure Toppings obendrauf geben. Guten Appetit!
Rezept-Anmerkungen
Porridge kochen ist wirklich einfach. Als Faustregel gilt das Verhältnis von 1:3 (Haferflocken : Flüssigkeit). Damit könnt ihr auch größere Mengen für mehrere Personen ohne Probleme zubereiten. Mein Maß sind der Einfachheit halber immer Kaffeebecher. 1/2 Kaffeebecher Haferflocken pro Person (das sind ca. 50g).
Hey Jana,
heut erst entdeckt und gleich mal überall fleißig kommentiert 🙂
Ich weiß aus der traditionellen chinesichen Medizin, wie gut mir warmes, erdendes Essen tut und obwohl ich mich erst seit ein paar Wochen mit Ayurveda beschäftige, gehen (zumindest auf mich bezogen) beide Philosophien Hand in Hand. Total schön, das zu sehen!
Was mir aber echt noch fehlt: Ein „neutrales“ Frühstück. Porridge geht schon allein wegen der Milchalternative immer eher ins Süßliche, für Hirsebrei und Co bleibt mir keine Zeit und Brot liebe ich zwar, aber morgens ist mir das Wärmende schon wichtig. Vielleicht Porridge mit Wasser? Hast du Ideen? Vielleicht wäre das eine Inspiration für Rezept(e)?
Alles Liebe,
Julia von Schrift und Herz
Liebe Julia,
ja das finde ich auch, es macht einfach alles so viel Sinn! Schön, dass du auch zum Ayurveda gefunden hast!
Wegen dem Frühstück probiere doch mal dein Porridge mit Gemüsebrühe zu kochen oder mit Wasser und Kurkuma, Ingwer und Kreuzkümmel?
Liebe Grüße,
Jana
…super Tipp, dankeschön – wird morgen gleich mal ausprobiert!
Alles Liebe,
Julia