Ayurvedisches Kürbis-Süßkartoffel-Chili für kalte Herbstabende: Tipps gegen Vata-Störung
Vorweg möchte ich betonen, dass alle nachfolgenden Infos und Tipps auf meinen eigenen Erfahrungen beruhen und ich trotz intensiver Recherche (noch) keine abgeschlossene Ausbildung zur ayurvedischen Ernährungs- und Gesundheitsberaterin habe!
Der Spätsommer gehört wirklich zu meinen liebsten Jahreszeiten, neben Frühling und Herbst, denn jetzt gibt es nicht nur die meiste Auswahl an leckerem heimischen Obst und Gemüse, ich mag es auch, wenn es wieder kühler wird und man es sich mit einem wärmenden Chai Tee oder diesem Süßkartoffel-Kürbis-Chili zu Hause gemütlich machen kann!
Der Spätsommer/Herbst ist aber auch die Jahreszeit, wo das Vata-Dosha wieder vorherrscht und der eine oder andere von uns wird jetzt körperliche sowie geistige Veränderungen spüren und diese vielleicht nicht richtig einordnen können.
Mir ging und geht es schon seit Jahren so, dass ich zum Jahreszeitenwechsel, im September und Oktober, etwas nervöser und unruhiger werde, ich schlechter schlafen kann und mich generell einfach durcheinander fühle. An manchen Tagen weiß ich einfach nichts mit mir anzufangen und fühle mich im wahrsten Sinne des Wortes etwas losgelöst und nicht geerdet. Bis vor einem Jahr hatte ich keine Ahnung, was diese Beschwerden und Gefühle auslöst.
Wie ihr in meinem Erfahrungsbericht zum ayurvedischen Ernährungs- und Gesundheitscoaching lesen konntet, weiß ich inzwischen warum ich mich in dieser Jahreszeit oft so fühle. Es liegt am Vata-Dosha, welches nicht nur Teil meiner individuellen Konstitution ist, sondern auch in dieser Jahreszeit vorherrscht und Einfluss auf uns alle nimmt. Das war für mich wirklich ein Aha-Moment, denn endlich konnte ich alle meine kleinen Wehwehchen und Symptome besser einordnen und weiß, wie man dagegen steuern kann.
Symptome einer Vata-Störung
Menschen mit Vata-Konstitution, oder wie ich mit einer Vata-Pitta-Konstitution, kommen jetzt schnell aus dem Gleichgewicht. Typische Symptome dafür sind Gelenkbeschwerden, Verdauungsprobleme wie Blähbauch oder eine generell langsame Verdauung bis hin zu Verstopfungen (oh mein Gott, Sie hat das V-Wort wirklich gesagt!! ;)), Erschöpfungszustände, Schlafstörungen und Nervosität, sowie auch mentale und psychosomatische Erkrankungen wie Ängste und geistige Erschöpfung.
Warum passiert das gerade in der kalten Jahreszeit? Die Eigenschaften des Vata-Doshas werden als kalt, windig und trocken charakterisiert. Vata bedeutet Wind und Mensche mit hohem Vata-Anteil sind oft unbeständig und unruhig, aber auch sehr kreativ, sensibel und fröhlich. Aber gerade diese luftigen Eigenschaft des Vata-Doshas macht uns jetzt besonders anfällig für den kalten Wind und das unruhige, eher nasse Wetter!
Was kann man gegen eine Vata-Störung tun?
Gerade Menschen mit Vata-Anteil, bzw. einem Vata-Ungleichgewicht, brauchen Regelmäßigkeit und Stabilität um der inneren Unruhe und Stress zu begegnen. Nicht nur ein regelmäßiger Tagesablauf, sondern auch ausreichend Schlaf, Stressbewältigungsmethoden wie Yoga, Meditation und Massagen mit warmen Sesamöl, sowie das richtige Essen und warme Getränke helfen gegen viele der oben genannten Beschwerden.
Jeder kennt das, dass man in der kalten Jahreszeit Lust auf warmes und nährendes Essen hat! Da kommt so ein leckeres Süßkartoffel-Kürbis-Chili genau richtig, denn hier habe ich viele Vata senkende Gewürze und Gemüsesorten verwendet. Neben einem warmen ayurvedischen Frühstück, sollten jetzt auch die beiden anderen Mahlzeiten des Tages warm und gekocht sein. Das hilft super bei Verdauungsproblemen (sie hat es schon wieder gesagt!!) und wärmt uns richtig von Innen.
Folgende Lebensmittel sind gut für Vata und sollten jetzt vermehrt auf eurem Speiseplan stehen, übrigens unabhängig davon, ob ihr eine Vata-Konstitution habt. Da die meisten dieser Lebensmittel gerade Saison haben, tun sie uns gerade auch besonders gut.
Lebensmittel für den Vata-Typen
Generell sind die Geschmacksrichtungen süß, sauer & salzig gut für Vata. Hier seht Ihr eine unvollständige Übersicht, was ihr jetzt besonders oft essen solltet:
Obst
- Süße Früchte wie Banane, Kokosnuss, Apfel & Birne (gekocht), Kiwi, frische Feige, Aprikose, Pfirsich, Grapefruit, Mango, Trauben, Orange, Papaya, Ananas, Pflaume, Beeren, Kirschen
Gemüse
- Karotten, Süßkartoffel, Rote Beete, Zucchini, Rettich, Spinat, Sprossen, Spargel, Sellerie, Kürbis, Kartoffeln, Avocado, Lauch, Pastinake, Zwiebeln
Getreide
- Hafer, Reis, Weizen, Dinkel, Couscous, Buchweizen, Gerste
Hülsenfrüchte
- grüne und geschälte gelbe Mungo-Bohne, rote und schwarze Linsen, Sojabohnen
Fette/Öle
- Sesamöl, Olivenöl, Leinöl, Traubenkernöl, Kürbiskernöl
Milchprodukte
- Ghee, Paneer, gekochte Gewürzmilch (Kuh- oder Ziegenmilch), Butter, süße Sahne
Süßungsmittel
- Honig, Rohrzucker, Ahornsirup, Rübensaft, Birnendicksaft
Gewürze
- alle Gewürze, Pfeffer und Chili nur in kleinen Mengen
Nun habt ihr schon ganz schön viele Infos bekommen! Natürlich ist das noch nicht alles und man könnte jetzt noch viel mehr zu Vata und Dosha-Ungleichgewicht erzählen. Aber nun kommen wir endlich auch zum besten Teil: dem Essen!
In meinem Chili findet ihr sehr viele der oben genannten Lebensmittel, die bei Vata-Störung helfen: viele erdende Gemüsesorten und verdauungsanregende Gewürze. Es sind aber auch Bohnen drin, die man bei Vata auf Grund ihrer blähenden Eigenschaften eher meiden sollte. Aber wie alles im Leben macht die Dosis das Gift. Das ist gerade das schöne am Ayurveda, es gibt hier keine Verbote sondern nur Empfehlungen. Ob man sich daran hält bleibt einem selber überlassen. Und gegen ein paar Bohnen ab und zu oder andere Lebensmittel, die man als Vata-Typ eher meiden sollte, ist überhaupt nichts einzuwenden. Mit den richtigen Gewürzen kann man hier vieles ausgleichen.
Hier nun also das Rezept für euch und ich hoffe, ihr kommt alle schön geerdet und entspannt durch den Herbst!
Ayurvedisches Süßkartoffel-Kürbis-Chili
vegetarisch, zuckerfrei, glutenfrei, laktosefrei
Zutaten
- 2 große Süßkartoffeln
- 1 kleiner Hokkaido
- 1 Dose Kidneybohnen
- 2 Dosen gehackte Tomaten
- 2 EL Tomatenmark
- 2 EL Ghee
- 1 Chili frisch
- 1 cm Ingwer frisch
- 1 Zwiebel
- 2 TL Kreuzkümmel
- 2 EL geräuchertes Paprikapulver oder normales Paprikapulver
- 2 TL Zimt
- Salz + Pfeffer
- 250 Gramm Vollkornreis
Anleitungen
Den Reis unter kaltem Wasser abspülen und mit der doppelten Menge Wasser und 1 TL Salz für 30 Minuten köcheln lassen. Die Zwiebel und den Ingwer schälen. Die Zwiebel in Würfel schneiden und den Ingwer und die Chili fein hacken.
Die Süßkartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden (ca. 1x1 cm). Den Kürbis abwaschen, die Kerne entfernen und auch in kleine Würfel schneiden (beim Hokkaido kann die Schale mitgegessen werden. Andere Kürbissorten müssen ggf. geschält werden).
In einem großen Topf das Ghee erhitzen und darin die Gewürze, Chili, Zwiebel und Ingwer kurz andünsten, bis die Gewürze zu duften anfangen. Dann Kürbis und Süßkartoffel dazugeben und 1 Minute mit anrösten.
Die Bohnen mit der Flüssigkeit, das Tomatenmark und die gehackten Tomaten in den Topf geben, sowie 1 1/2 Dosen voll Wasser. Alles umrühren und mit Salz und Pfeffer würzen. Das Chili bei niedriger Temperatur für 30 Minuten kochen lassen.
Nach 30 Minuten den Reis abgießen und das Chili nochmal mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zusammen mit dem Reis und ggf. einen Klecks Joghurt servieren!
Wie läcka! Bei der ersten Portion habe ich den Reis weggelassen. Da es aber doch ganz schön scharf ist, obwohl ich nur eine halbe frische Chilischote verwendet habe 😀 koche ich für die nächste Portion Reis dazu.
Vielen Dank für das tolle Rezept. *Herzchen-in-den-Augen*
Liebe Grüße Andrea
Ahhhh, leibe Andrea, you made my day! Ganz ganz lieben Dank für dein Feedback!
Hallo, Ich werde das Rezept nackochen.
Frage: ist das monatliche Newsletter kostenpflichtig?
Schöne Grüße Michael
Lieber Michael,
das freut mich sehr! Nein, mein Newsletter ist komplett kostenlos und du kannst dich auch jederzeit wieder abmelden 🙂
Liebe Grüße
Jana
Schönes Rezept. Was unbedingt fehlt und das ganze gleich auf nen anderes level bringt ist Koriander. Korianderstiele hacken und mit andünsten. Und nach Bedarf die Blätter zum garnieren nehmen. Die Stiele geben dem ganzen eine tolle Note ohne intensiv nach Koriander zu schmecken.