Good Life Frühlings Bowl – Alte Gemüsesorten wiederentdeckt
Das schönste am Kochen ist für mich, dass ich hier meiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Eigentlich habe ich nie sonderlich oft nach Rezepten gekocht, sondern einfach immer alles, was noch so in der Küche rumschwirrte, in die Pfanne gegeben und nach Lust und Laune gewürzt. Freestyle Kochen nannte meine Mama das immer. Seit ich blogge muss ich natürlich immer mitschreiben beim kochen, Mengen abwiegen, Zeiten notieren und Zutaten auflisten. Das war am Anfang eine ganz schöne Umstellung für mich. Als ich dann das dritte Thema von let’s cook togehter von Ina (What Ina Loves) gesehen habe, habe ich mich dafür gleich als Co-Bloggerin angemeldet.
Denn bei Buddha Bowls oder Superfood-Bowls kann ich immer noch nach Lust und Laune einfach alle Reste aus meinem Kühlschrank verwerten, ohne mir groß ein Rezept zu überlegen. So habe ich mir für diese Bowl im Vorfeld gar nicht viele Gedanken über die einzelnen Zutaten gemacht, sondern einfach das genommen, was ich im Kühlschrank hatte. Seit neuestem landen dort auch immer mehr neue, bzw. alte Gemüsesorten! Alle zwei Wochen bekommen wir jetzt nämlich eine Obst- und Gemüsekiste von Brandenburger Biobauern nach Hause geliefert und da sind manchmal richtige Schätze mit drin!
So sind in meine Bowl dieses Mal ein paar neue Superfoods gewandert, die auf unseren Tellern schon fast vergessen waren: Portulak und Topinambur. Portulak ist eine Gemüse- und Gewürzpflanze und vor allem im mittleren Osten und Indien beliebt. Aber auch in Europa findet man Postelein, wie er auch genannt wird, immer öfter. Der Geschmack lässt sich am besten als säuerlich und leicht nussig beschreiben, die jungen Triebe sind sehr knackig und super als Salat geeignet. Warum ist Portulak nun ein Superfood? Er enthält viel Vitamin C, wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Calcium und gesunde Omega-3-Fettsäuren, von denen wir meistens zu wenige zu uns nehmen.
Portulak soll außerdem eine blutreinigende und magenstärkende Wirkung haben. Wenn das nichts ist! Ich habe Portulak bei uns schon im Bio-Supermarkt gesehen, ihr könnt ihn natürlich aber auch einfach durch einen Salat eurer Wahl ersetzen! Feldsalat oder frischen Spinat stelle ich mir auch sehr lecker vor.
Weitere Superfoods, die in meine Frühlingsbowl gewandert sind, sind Brokkoli, der auch mit vielen wichtigen Nährstoffen wie Eiweiß, Vitamin C und Ballaststoffen punktet, und Topinambur. Diese nicht so schön aussehenden Wurzeln kannte ich noch aus dem Garten meiner Mama, denn dort haben wir ihn jedes Jahr aus den Blumenbeeten ausgebuddelt. Auch bekannt als Erdartischocke, kommt Topinambur ursprünglich aus Amerika und wird gerne als Kartoffelersatz verwendet.
Da Topinambur keine Stärke, sondern Inulin enthält, werden die Knollen auch als Diabetiker-Kartoffeln bezeichnet. Der Geschmack erinnert wirklich etwas an Kartoffeln, ist aber etwas nussiger und leicht süßlich. Auch hier sind wieder viele wichtige Nährstoffe enthalten, die Topinambur zu einem echten Superfood machen: durch das Inulin sind die Knollen sehr sättigend und enthalten außerdem noch Eiweiß, Kalium, Vitamin A, B und C, sowie Calcium.
Außerdem sind auch noch Quinoa, Gurke und Radieschen in meine Buddha Bowl gewandert. Als Dressing gab es eine Sesam-Tamari-Limetten Sauce, die perfekt zu den vielen grünen Gemüsesorten passt. Gerade im Frühling ist grünes Gemüse sehr wichtig für uns, da Sie unser Immunsystem fit machen und uns gegen die Frühjahrsmüdigkeit helfen. Mehr dazu könnt Ihr auch in meinem letzten Beitrag über meinen Frühlingssalat mit Bulgur gegen zu viel Kapha lesen.
Aber wie gesagt, ihr seit natürlich vollkommen frei, eure Bowl so zusammen zu stellen, wie ihr Lust habt! Ich achte immer auf die folgende Zusammenstellung: 2 Hände Gemüse, 1 Hand Eiweiß und 1 Hand Kohlenhydrate, dazu wertvolle Fette, z.B. in Form von Nüssen, Samen oder Avocado. Bei mir sind die gesunden Fette dieses Mal als Tahini ins Dressing gewandert. Benutzt einfach, was ihr gerade im Kühlschrank und eurer Vorratskammer habt! Oder probiert gerne meine Variante mit ein paar schon fast vergessenen Gemüsesorten aus.

Good Life Frühlings Bowl
vegan, vegetarisch, laktosefrei, glutenfrei
Zutaten
- 100 Gramm Quinoa
- 5-6 Knollen Topinambur ca 250 Gramm
- 1 kleiner Brokkoli
- 2 Handvoll Portulak
- 1/3 Salatgurke
- 4 Radieschen
- 3 EL Sesamöl
- 1 Limette Saft
- 2 EL Tahini
- 1 EL Tamari oder Sojasauce
- Salz
- Pfeffer
- Cayennepfeffer
- Schnittlauch
Anleitungen
Topinambur unter fließendem Wasser abwaschen und mit Schale für ca. 20-25 Minuten weich kochen. Quinoa nach Anleitung kochen.
Den Brokkoli putzen und in kleine Röschen schneiden. Mit wenig Wasser oder im Dünsteinsatz für 5-10 Minuten garen/dünsten. Den Salat Waschen und auf zwei Teller/Schüsseln verteilen. Die Gurke und Radieschen waschen und in dünne Scheiben schneiden.
Das Quinoa, den Brokkoli und Topinambur nach der Kochzeit abgießen und ausdampfen lassen. Die Topinaburknollen mit den Fingern schälen. Alle Zutaten gleichmäßig auf die Schüsseln/Teller verteilen.
Für das Dressing Sesamöl, Tamari, den Saft einer Limette und 2 EL Tahini vermischen und mit Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer abschmecken. Das Dressing über die Bowls geben und mit etwas Schnittlauch garnieren.
Rezept-Anmerkungen
Die Menge reicht für zwei große Teller/Schüsseln oder, wenn ihr nicht so viel Hunger habt, auch für drei Portionen.
Bekommt ihr keine Topinamburknollen, könnt ihr auch Kartoffeln nehmen. Portulak kann durch jeden anderen Salat ersetzt werden.
Guten Appetit!
Tolle Fotos und ein tolles Rezept. Ich liebe Portulak!! Ganz liebe Grüße, Bianca
Das sieht ja toll aus! Ich liebe Bowls total – da kann man richtig kreativ werden 😉
Eine tolle Bowl und so schön frühlingshaft! So eine Gemüsekuste ist schon etwas feines und lädt immer wieder dazu ein kreativ zu werden. Topinambur habe ich tatsächlich auch erst vor kurzem zum ersten Mal gegessen, war aber nicht so begeistert davon. Lag aber vermutlich daran, dass die Knolle noch nicht richtig durch war. Ein neuer Versuch folgt 😉
Liebe Grüße,
Katrin
Liebe Katrin, vielen lieben Dank! Ich bin auch ganz begeistert von der Kiste und freue mich immer auf die Überraschungen, die dort drin sind 🙂 Probiere Topinambur auch mal als Suppe, da schmecken sie auch sehr sehr gut! Liebe Grüße, Jana