Ayurvedisches Weihnachtsmenü – Grünkohlstrudel mit Kartoffel-Wedges, Safransauce und Cranberry-Granatapfel-Chutney
Ich freue mich sehr, dass ich euch in diesem Jahr wieder ein leckeres, ayurvedisches Weihnachtsmenü zeigen kann, nachdem ich es im letzten Jahr nicht geschafft hatte. Mein Menü ist dieses Jahr dennoch etwas anders, da ich euch nur einen sehr sehr leckeren und besonderen Hauptgang zeige. Am Ende des Beitrags bekommt ihr aber noch Ideen für Vorspeise und Dessert, wenn ihr danach noch was essen könnt an Weihnachten, haha! Die Vorschläge sind bereits auf diesem Blog und schmecken ja jedes Jahr aufs neue gut.
Aber nun erstmal zu meinen Weihnachtsessen für dieses Jahr. Ich wollte etwas ganz Besonderes für euch machen, was gut schmeckt, gut aussieht und was man wirklich nicht ständig im Alltag isst. Denn immerhin ist ja Weihnachten und da kann schon mal ein Knalleressen auf den Tisch! Der klassische Linsen-oder Nussbraten den es oft bei einem vegetarischen Festessen gibt war mir da einfach nicht extravagant genug, daher bekommt ihr in diesem Jahr einen leckeren Grünkohlstrudel mit Walnüssen als Hauptgang.
Als Beilage habe ich mich für knusprige Kartoffelecken aus dem Ofen entschieden, die schnell und einfach gemacht sind. Mein Ziel ist es ja immer, dass ihr ein leckeres und auch festliches Essen ohne Stress und viel Aufwand zubereiten könnt. Weihnachten will man ja auch Zeit für seine Liebsten haben und nicht den ganzen Tag in der Küche stehen.
Für das festliche i-Tüpfelchen sorgt dann noch die Safransauce, die nicht nur mit einer tollen Farbe punktet, sondern auch einfach gut schmeckt. Nun haben wir bereits Grün und Gold als Farben auf dem Teller. Da darf an Weihnachten eine Farbe auf keinen Fall fehlen – Rot. Das Auge isst ja bekanntlich mit und auch im Ayurveda wollen wir immer so viele Farben wie möglich auf dem Teller haben. Mein Weihnachtsmenü wird daher mit einen festlichen Cranberry-Granatapfel-Chutney abgerundet, welches wunderbar zum eher bitteren Grünkohl passt und so alle Geschmacksrichtungen in das Gericht bringt.
Das tolle an diesem Essen ist, dass ihr satt und zufrieden werdet, aber danach nicht ins berüchtigte Food Koma fallt, wie es nach Gänsebraten oder Ähnlichem der Fall wäre. Es ist auch wirklich nicht schwer zu kochen und wenn ihr euch eine helfende Hand holt oder schon am Vortag einiges vorbereitet, habt ihr ganz schnell und ohne Stress ein leckeres und weihnachtliches Essen auf dem Tisch.
Zum Vorbereiten
Gut vorbereiten könnt ihr zum Beispiel das Chutney, welches ihr schon am Vortag zubereiten und im Kühlschrank lagern könnt. Ihr solltet es nur rechtzeitig vor dem Essen raus holen, damit es Zimmertemperatur hat. Auch die Füllung für den Strudel könnt ihr gut vorbereiten, denn sie verarbeitet sich auch besser wenn sie abgekühlt ist. Die Grundlage für die Safransauce könnt ihr entweder am Vortag kochen oder Morgens, während ihr das Frühstück zubereitet.
Beim Strudelteig habe ich mich tatsächlich für eine gekaufte Variante entschieden, denn es ist nicht nur sehr aufwändig Strudelteig zu machen sondern auch gar nicht so einfach! Mein Strudelteig war vegan und aus Dinkelmehl, für ein paar mehr Nährstoffe und durch den Verzicht auf Milchprodukte habt ihr auch keine Schwierigkeiten mit dem Obst im Chutney (ihr wisst ja, dass man Obst und Milchprodukte im Ayurveda nicht kombinieren soll!). Solltet ihr keinen Strudelteig bekommen geht auch Blätterteig für den Strudel.
Vegan oder nicht Vegan
Generell könnt ihr das ganze Essen auch rein vegan zubereiten, wenn ihr das Ghee, welches ich zum Kochen benutzt habe, durch Kokosöl ersetzt. Und glaubt mir, niemand wird Fleisch oder Milchprodukte bei diesem Essen vermissen oder merken, dass sie fehlen.
Wer jetzt Grünkohl nicht so gerne isst, kann auch gerne eine andere Füllung machen, zum Beispiel aus Wirsing, Mangold oder Spinat. Von letzterem braucht ihr dann aber eine größere Menge, da er beim Anbraten sehr zusammenfällt. Aber eurer Fantasie sind, was die Füllung angeht, keine Grenzen gesetzt. Stellt einfach sicher, dass ihr etwas grünes Blattgemüse integriert für die grüne Farbe und damit das ganze Essen nach Ayurveda ausbalanciert ist.
Soviel zum Hauptgang für mein Weihnachtsessen dieses Jahr. Solltet ihr davor oder danach tatsächlich noch was essen können, habe ich hier noch ein paar Ideen für eine festliche Vorspeise und Dessert für euch!
Ideen für Vorspeisen:
- Champion-Maronen-Cremesuppe
- Kürbis-Apfel-Suppe
- Apfel-Sellerie-Suppe
- Gebackener Chicorée mit Ziegenkäsefüllung
Ideen für ein leckeres Dessert
- Kokosmilchreis mit Mangopüree
- Chiapudding mit Matcha und Schokolade
- Süßkartoffel-Lebkuchen-Brownies
- Mini-Pumpkin-Pies mit Pekanüssen
Sooo… nun habe ich euch hoffentlich mit ausreichend Ideen und Anregungen für ein gelungenes Weihnachtessen versorgt! Jetzt kommen wir zum wichtigsten Teil: den Rezepten für den Star des Abends – den Hauptgang.
Grünkohlstrudel mit Walnüssen
vegan, vegetarisch, zuckerfrei, laktosefrei
Zutaten
- 500 Gramm Grünkohl frisch
- 1 EL Ghee
- 1 Zwiebel
- 1-2 Knoblauchzehen
- 1 TL Kreuzkümmel
- 1 TL Koriandersamen
- 1/2 TL Fenchelsamen
- 1/2 TL Ajwainsamen
- 1/2 TL Senfkörner
- 1 Prise Asafoetida
- 1 EL Zitronensaft
- Salz und Pfeffer
- 100 Gramm Walnüsse
- 1 Packung Strudelteig oder Blätterteig (ca. 280g)
Anleitungen
Füllung
Den Grünkohl gründlich waschen, trockenschleudern und die Blätter vom Strunk zupfen. Die Blätter etwas kleinschneiden. Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und fein hacken. Koriander, Kreuzkümmel, Ajwain und Fenchel im Mörser fein mahlen.
Ghee in einer Pfanne erhitzen und die Senfkörner darin anbraten, bis sie anfangen zu springen. Nun die gemörserten Gewürze in die Pfanne geben und kurz andünsten. Dann Zwiebel und Knoblauch hinzufügen und glasig andünsten. Eine Prise Salz hinzufügen, wenn die Zwiebel zu schnell anbrennt.
Wenn die Zwiebeln glasig und weich sind den kleingeschnittenen Grünkohl in die Pfanne geben, gut umrühren und anbraten lassen. Bei Bedarf zwei bis drei Esslöffel Wasser dazu geben und den Kohl fünf bis zehn Minuten dünsten lassen, bis er weich ist.
In der Zwischenzeit die Walnüsse im Mörser grob zerkleiner. Wenn der Kohl weich ist mit Salz, Pfeffer, Asafoetida und Zitronensaft abschmecken, die Walnüsse unterheben und ganz abkühlen lassen.
Strudel
Den Ofen auf 200 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Den Strudelteig auspacken, ggf. halbieren und auf einem Backblech ausrollen. Nun die Füllung gleichmäßig auf dem Teig verteilen und am Rand jeweils ca. 1 cm frei lassen. Den Teig nun gleichmäßig aufrollen und mit dem Schluss nach unten auf das Backbleck legen. Den Teig am Ende noch mit etwas Olivenöl oder flüssigem Ghee bestreichen und für 20 bis 30 Minuten im Ofen goldbraun backen.
Rezept-Anmerkungen
Der Grünkohl kann bereits am Vortag oder am Vormittag zubereitet werden.
Der Strudel kann zusammen mit den Kartoffeln in den Ofen um Zeit zu sparen!
Kartoffel-Wedges
vegan, vegetarisch, laktosefrei, nussfrei, glutenfrei
Zutaten
- 1 kg Kartoffeln festkochend, BIO
- 1/2 TL Paprikapulver edelsüß
- 1/2 - 1 TL Steinsalz
- Pfeffer
- 1/2 TL Asafoetida
- 2 EL Olivenöl
Anleitungen
Die Kartoffel gründlich waschen und in Spalten schneiden (bei Bio-Kartoffeln kann die Schale dran bleiben) und in einer Schüssel mit Wasser bedecken. Die Kartoffeln 10 Minuten stehen lassen.
Den Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen (200 Grad Ober-/Unterhitze) und ein Backblech mit Backpapier vorbereiten. Die Kartoffeln abgießen und die Gewürze auf die Kartoffeln geben. Einen Deckel auf die Schüssel legen und die Schüssel kräftig schütteln, damit sich die Gewürze gut verteilen.
Das Olivenöl (wirklich wenig nehmen!) zu den Kartoffeln geben und wieder mit Deckel darauf kräftig schütteln. Die Kartoffeln sollten nur ganz leicht mit Öl bedeckt sein. Die Spalten nun auf dem Backblech verteilen und im Ofen 30 Minuten backen, bis sie goldbraun und knusprig sind. Zwischendurch wenden.
Rezept-Anmerkungen
Die Kartoffeln können zeitgleich mit dem Grünkohlstrudel in den Ofen, da sie die gleiche Garzeit haben.
Cranberry-Granatapfel-Chutney
vegetarisch, laktosefrei, glutenfrei
Zutaten
- 1 EL Ghee
- 1 rote Zwiebel
- 1/2 Chili
- 2 Nelken
- 1 Piment ganz
- 1/2 TL Koriandersamen
- 1/2 TL Anissamen
- 1/2 TL Zimt
- 1/2 TL Ingwer getrocknet
- 1/2 TL Kukruma
- 100 Gramm Cranberrys getrocknet
- 100 Gramm Granatapfelkerne
- 70 ml roter Traubensaft
- 1 Prise Steinsalz
- 2 EL Petersilie gehackt
Anleitungen
Die Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden. Die Chili putzen, die Kerne entfernen und fein hacken. Nelken, Piment, Koriander und Anis im Mörser mahlen.
Ghee in einem Topf erhitzen und die gemörserten Gewürze darin kurz andünsten. Zwiebel und Chili dazugeben und andünsten bis die Zwiebel weich ist. Nun die restlichen Gewürze, Cranberrys und Granatapfel in den Topf geben, gut umrühren und eine Minute andünsten. Mit Traubensaft ablöschen und 20 Minuten kochen lassen.
In der Zwischenzeit die Petersilie fein hacken und das Chutney am Ende damit abschmecken. Das Chutney vor dem Servieren abkühlen lassen.
Safransauce
vegan, laktosefrei, glutenfrei
Zutaten
- 500 ml Ingwerwasser vorbereitet
- 6 EL Reisflocken aus dem Bioladen
- 1 Gramm Safranfäden
- 1 EL Zitronensaft
- 1/2 TL Kurkuma
- Steinsalz
- 2 TL Ghee
Anleitungen
Die Reisflocken mit dem Ingwerwasser in einem Topf zum kochen bringen und 10 Minuten auf kleiner Stufe kochen lassen, bis die Reisflocken weich sind, dann etwas abkühlen lassen.
In der Zwischenzeit den Safran mit etwas kaltem Wasser einweichen lassen. Sobald die fertigen Reisflocken etwas abgekühlt sind diese zusammen mit Salz, Safran und Kurkuma in einen Mixer oder eine Küchenmaschine geben und fein pürieren, bis eine sämige Sauce entstanden ist. Ghee dazugeben und nochmals mixen, damit sie richtig cremig wird.
Die Safransauce kurz vor dem Servieren nochmal in einem Topf auf dem Herd unter ständigem Rühren aufkochen lassen und mit Zitronensaft abschmecken.
Rezept-Anmerkungen
Um die Sauce richtig cremig zu bekommen braucht ihr einen Mixer oder eine Küchenmaschine. Ein Pürierstab tut es auch, hier werdet ihr aber länger mixen müssen bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Die Sauce kann gut vorbereitet werden.