Ayurveda Ernährung im Sommer: Kartoffel-Mangold-Curry mit Kokos-Chutney und Kichererbsen-Crêpes
Okay, das ist glaube ich mit Abstand der längste Titel hier auf dem Blog, haha! Aber Leute, dieses Gericht ist super lecker, ganz ehrlich. Wir befinden uns ja gerade in der Pitta-Zeit, die im Juni startet. Die Temperaturen steigen, wir sehnen uns nach Abkühlung, kalten Getränken und leichtem Essen. Weil im Ayurveda das Prinzip Gleiches vermehrt Gleiches und Gegensätze gleichen sich aus gilt, ist die ayurvedische Ernährung im Sommer auf Kühlung ausgelegt.
Doch Kühlung meint nicht eiskalte Getränke mit Eiswürfeln und Eis von Morgens bis Abends. Auch im Sommer sollte wir immer noch gekocht und leicht verdauliche Mahlzeiten bevorzugen, da unsere Verdauungskraft im Sommer durch die Hitze eher schwach ist. Kippen wir dann noch Literweise kalte Getränke und Eis in uns hinein, erlischt unser Verdauungsfeuer komplett. Es gibt aber sehr viele Lebensmittel, die uns im Sommer die erwünschte Abkühlung verschaffen und Agni – unser Verdauungsfeuer – nicht belasten.
Lebensmittel für den Sommer
Diese Lebensmittel sollten im Idealfall die im Sommer vorherrschenden Pitta-Eigenschaften heiß, scharf, durchdringend, leicht ölig und flüssig ausgleichen. Die Geschmacksrichtungen die sich dafür gut eignen sind süß, bitter und zusammenziehend. Dagegen sollten wir besonders die Geschmacksrichtungen sauer, scharf und salzig meiden, da sie das Feuer in uns eher noch anheizen.
Es ist also kein Wunder, dass viele von uns jetzt im Sommer wieder mehr Appetit auf Salate, leichte Gemüsegerichte und Co. haben. Lebensmittel, die viel Flüssigkeit enthalten wie Melonen, süßes Obst und Gurken sind gerade bei uns allen hoch im Kurs und sie alle wirken kühlend auf den Körper.
Gerade die grünen und bitteren Gemüsesorten und Blattgemüse wie Fenchel, Zucchini, Spinat, Mangold, aber auch Chicorée und Radicchio sind im Sommer ideal, um die Pitta-Energien in uns auszugleichen.
Diese Gewürze sollten wir jetzt bevorzugen
Weitere empfehlenswerte Lebensmittel im Sommer sind auch Kokos, und bittere, kühlende Kräuter und Gewürze wie Minze, Koriander, Kardamom und Fenchel. Aber auch Safran, Kurkuma, Basilikum und Dill sind tolle Gewürze für den Sommer.
Damit kommen wir dann auch schon zu meinem heutigen Rezept, denn darin habe ich viele dieser Lebensmittel für euch kombiniert und euch so ein tolles ayurvedisches Essen für den Sommer gezaubert. Das Curry kannst du Mittags oder Abends essen. Mangold und Kokos-Chutney kühlen, die Kartoffeln sorgen für die süße Komponente und die Kichererbsen-Crêpes liefern die nötigen Proteine. Wenn ihr große Probleme mit Hülsenfrüchten habt, dann könnt ihr statt den Kichererbsen-Crêpes aber auch Basmati Reis dazu essen. Dieser ist besonders für empfindliche Vata-Typen besser verdaulich.
Mein persönliches Highlight ist aber das Kokos-Chutney, das für den Sommer einfach köstlich ist! Es enthält alle sechs Geschmacksrichtungen (Rasa) und schmeckt dabei wunderbar exotisch. Fast wie Urlaub auf dem Teller, haha! Das müsst ihr also unbedingt probieren!
Kartoffel-Mangold-Curry mit Kokos- Chutney und Kichererbsen-Crêpes
vegetarisch, glutenfrei, zuckerfrei, laktosefrei, nussfrei
Zutaten
Kokos-Chutney
- 60 Gramm Kokosraspel
- 2 TL Ghee
- 1/2 TL Senfkörner
- 1/2 TL Koriander gemahlen
- 1/2 TL Kurkuma
- 1 TL Kokosblütenzucker
- 8 EL Kokosmilch Den Rest nehmt ihr für das Curry
- 1/2 Limette Saft
- Pfeffer und Salz
Kichererbsen Crêpes
- 150 Gramm Kichererbsenmehl
- 240 ml Wasser
- 1 TL Apfelessig
- 1/2 TL Salz
- 2 EL Ghee (flüssig) oder Olivenöl
- 1/2 TL Kreuzkümmel
Kartoffel-Mangold-Curry
- 400 Gramm Kartoffeln
- 300 Gramm Mangold
- 350 ml Kokosmilch
- 1 EL Ghee
- 1 Msp. Hing Asafoetida
- 1/2 TL Currypulver
- 1/2 TL Kreuzkümmelsamen
- 1/2 TL Koriandersamen
- 1/2 TL Bokshornkleesamen
- 1 TL Senfsamen
- Salz und Pfeffer
- 1/2 Limette Saft
Anleitungen
Kokos-Chutney
Für das Chutney die Kokosraspel für eine Stunde in Wasser einweichen. Dann das Wasser abgießen.
In einem Topf Ghee erhitzen und darin die Senfkörner anrösten, bis diese anfangen zu "springen". Dann Koriander und Kurkuma dazugeben und kurz mit anrösten. Wenn alles anfängt zu duften, die Kokosraspel in den Topf geben und ebenfalls ca. 1 Minute anrösten.
Jetzt 8 Esslöffel Kokosmilch und den Zucker in den Topf geben und alles für 5 Minuten auf kleiner Stufe köcheln lassen, bis die Flüssigkeit fast verkocht ist. Dann den Topf vom Herd nehmen und das Chutney mit Limettensaft, Salz und Pfeffer abschmecken. Das Chutney in ein abgekochtes Glas füllen und abkühlen lassen.
Kichererbsen Crêpes
Alle Zutaten für die Kichererbsen Crêpes in einer Schüssel verrühren und den Teig für 15-30 Minuten stehen lassen. In der Zwischenzeit könnt ihr mit dem Curry anfangen!
Kartoffel-Mangold-Curry
Die Kartoffeln schälen und in kleine Stücke schneiden. Den Mangold gründlich waschen, trocknen und in kleine Stücke schneiden.
Koriander-, Kreuzkümmel- und Bokshornkleesamen in einem Mörser grob zerstoßen. Ghee in einem großen Topf erhitzen und zuerst die Senfsamen darin anrösten, bis diese anfangen zu "springen". Dann die restlichen Gewürze (Hing, Curry, und die gemörserten Gewürze) bis auf Salz und Pfeffer hinzugeben und alles für 1 Minute anrösten lassen. Aufpassen, dass die Gewürze nicht verbrennen!
Kartoffeln und Mangold in den Topf geben und gut umrühren und für 1-2 Minuten in den Gewürzen anrösten. Dann mit der Kokosmilch (der Rest vom Chutney) ablöschen und bei geschlossenem Deckel 15-20 Minuten köcheln lassen, bis die Kartoffeln weich sind.
In der Zwischenzeit könnt ihr die Kichererbsen-Crêpes fertig machen. Dafür Ghee in einer Pfanne erhitzen und je eine Kelle des Crêpe-Teiges in die Pfanne geben. Den Teig durch schwenken der Pfanne dünn ausgießen und von jeder Seite 2 Minuten braun backen lassen. Die fertigen Kichererbsen-Crêpes auf einem Teller abgedeckt zur Seite stellen.
Wenn das Curry fertig ist, mit Zitrone und Pfeffer und Salz abschmecken. Alles zusammen (Curry, Kichererbsen-Crêpes und Chutney) heiß servieren und ggf. mit frischem Koriander garnieren.
Rezept-Anmerkungen
Das Kokos-Chutney hält sich ca. 1-2 Wochen im Kühlschrank.
Liebe Jana, ich befasse mich erst seit kurzem mit Ayurveda. Dieses Kartoffel-Mangold-Curry hat es mir angetan. Selbst meine 3 Kinder mit 11, 9 und 7 lieben es. Ein echtes Wohlbühl-Gericht! Nachdem ich so viel Kapuzinerkresse ernten konnte, habe ich Mangold auch schon durch Kresse ersetzt. Auch lecker … Ein echtes Wohlbühl-Gericht! Danke für die vielen tollen Inputs und Inspirationen, die mir meinen Einstieg sehr leicht machen.
Liebe Katja, wie schön! Das freut mich echt riesig, dass dir und deiner Familie meine Rezepte so gut schmecken! Hab einen tollen Tag, Jana