Rote Zwiebelmarmelade
So, nun mal Hand auf Herz. Wer von euch steht so richtig auf Zwiebeln? Ich persönlich habe eine gewisse Hass-Liebe für dieses Gemüse, denn in gekochtem Zustand liebe ich Zwiebeln sehr und sie dürfen in keinem Gericht fehlen. Aber sobald mir jemand rohe Zwiebeln auf den Tisch stellt, könnte ich schreiend weglaufen. Sie sind mir roh viel zu scharf, ich bekomme davon Sodbrennen und der Geruch, den man nach dem Genuss von rohen Zwiebeln verströmt, kann ganz schön eklig sein. Mein Freund darf mir jedenfalls nicht zu nah kommen, wenn er sein geliebtes Gyros mit Zwiebeln hatte, haha!
Ich erinnere mich daran, dass meine Mutter früher immer ein sehr leckeres Zwiebelgemüse gemacht hat, wenn es bei uns Kartoffelbrei gab. Das hat mir so gut geschmeckt, dass ich mich oft um die letzten Löffel mit meiner Familie gestritten habe. Ein weiteres Lieblingsrezept habe ich dann in London für mich entdeckt: rote Zwiebelmarmelade. Herrlich süß-säuerlich auf einem mit Cheddar belegtem Bagel, mmmhhhh. So gut!
Daher wird es euch nicht wundern, wenn ihr nun nach meinem Sauerteigbagelrezept jetzt die passende Ergänzung dafür bekommt! Rote Zwiebelmarmelade passt durch seine süß-säuerliche Note perfekt zu herzhaftem Käse oder anderen herzhaften Gerichten. Auch zu gegrilltem schmeckt sie ganz wunderbar und wir haben sie neulich sogar als Chutneyersatz zu Dal mit Blumenkohlcurry gegessen.
Die Herstellung verlangt euren Geruchsnerven allerdings etwas ab, denn eure ganze Wohnung wird mindestens einen Tag lang nach Essig riechen. Daher war mein Freund am Anfang auch super skeptisch, ob man diese Marmelade nun wirklich essen kann, denn mit Essig kann ich ihn normalerweise verjagen. Er war dann jedoch positiv überrascht und isst sie jetzt sehr gerne zu seinem Käsebrot.
Aus ayurvedischer Perspektive ist diese Zwiebelmarmelade wie ein Chutney, denn sie vereint alle sechs Geschmacksrichtungen in sich. Es kommen neben den scharfen Zwiebeln sehr viele wärmende, aber auch säure lindernde Gewürze rein, sowie Balsamicoessig für den sauren Geschmack. Ahornsirup sorgt außerdem für die typisch süßliche Note. Ihr müsst beim Kochen auch etwas Geduld mitbringen, da der Balsamico wirklich lange einkochen muss, damit ihr die marmeladige Konsistenz bekommt. Balsamico wird zudem süßer, je länger er gekocht wird. Das kennt ihr vielleicht von Balsamico Creme, die man zu kaufen bekommt.
Lasst es euch also schmecken, und vielleicht kann ich ja den ein oder anderen Zwiebelgegner überzeugen!
Rote Zwiebelmarmelade
vegetarisch, vegan, laktosefrei, nussfrei, zuckerfrei
Zutaten
- 500 Gramm rote Zwiebeln
- 1 EL Olivenöl oder Ghee
- 100 ml Ahornsirup
- 200 ml Aceto Balsamico
- 1 TL Salz
- 2 Nelken
- 1/2 TL Zimt
- 1/2 TL Kardamom
- 1 Lorbeerblatt
Anleitungen
Die Zwiebeln schälen, halbieren und in Ringe schneiden. Olivenöl in einem Topf erhitzen und darin die Nelken kurz andünsten. Dann Zimt, Kardamom und das Lorbeerblatt hineingeben und ebenfalls kurz andünsten.
Die Zwiebeln in den Topf geben und glasig andünsten. Jetzt mit Ahornsirup und Balsamico ablöschen, gut umrühren und für ca. 50 Minuten mit offenem Deckel auf mittlerer Stufe einkochen lassen.
Zwischendurch immer wieder umrühren, um die Konsistenz zu testen. Die Zwiebeln sollten sehr weich und die Konsistenz dickflüssig sein, wie Marmelade. Die Flüssigkeit sollte fast ganz verkocht sein.
Ein Marmeladenglas mit kochendem Wasser 5 Minuten sterilisieren. Das Lorbeerblatt aus der Marmelade entfernen und die noch heiße Marmelade direkt in das Glas füllen, gut verschließen und auf dem Deckel stehend abkühlen lassen.
Rezept-Anmerkungen
Die Marmelade hält sich ungeöffnet mehrere Wochen. Angebrochen mindestens zwei Wochen im Kühlschrank.
das auf den Kopf stellen ist eine Erfindung einer Zeitschrift und wird leider immer noch als notwendig beschrieben. ist es nicht. Unterdruck bildet sich auch wenn man das Glas einfach hinstellt